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Die WVRB AG kann auf fünf leistungsfähige Grundwasserfassungen im Aare- und Emmental zurückgreifen und stellt jedem Aktionär das Trinkwasser an mindestens zwei leistungsfähigen Abgabestellen zur Verfügung. Sie garantiert an diesen Stellen die Qualität und kann die gesetzlichen Vorgaben bezüglich Versorgungssicherheit gewährleisten.

Die Wasserverbund Region Bern AG kann auf sechs leistungsfähige Grundwasser-fassungen im Aare- und Emmental zurückgreifen und ist daher jederzeit in der Lage, genügend und qualitativ einwandfreies Wasser zur Verfügung stellen. Die wesent-lichen Grundwasseranreicherungen finden im Winter und Frühjahr statt. Im Sommer und Herbst, während der Vegetationsperiode, verdunsten die Niederschläge ober-flächlich oder werden durch die Pflanzen gespeichert. Grundwasser wird deshalb hauptsächlich durch Niederschläge, Regen und Schnee gebildet. Gletscher spielen dabei nur eine marginale Rolle, der Gletscherwasseranteil der Aare in der Schönau beträgt weniger als 6 %.

Da es im Emmental kein Gletscherwasser gibt, spielt die Schneeschmelze eine wichtige Rolle. Starke Niederschläge, insbesondere im Sommer, werden in der Regel durch die Emme rasch abgeführt. Der unterirdische Grundwasserstrom und der Fluss sind getrennte Systeme und es kommt nur lokal zu einem gegenseitigen Wasseraustausch. Anschaulich ist dies an der Wassertemperatur zu sehen, die in der Emme im Sommer auf über 20 Grad ansteigen kann. Das Grundwasser hingegen weist immer noch kühle 9 Grad auf. Würde das Wasser der Emme in der Aeschau in das Grundwasser versickern, müssten sich die Temperaturen angleichen. Das Flussbett der Emme kann im Sommer austrocknen, obwohl der Grundwasserstrom sehr viel Wasser führt. Ausgeprägt ist dieses Phänomen bei frisch renaturierten Gewässerabschnitten, weil die dichtende Kolmatierungsschicht beim Bau entfernt wurde und das Wasser nun versickert. Dieser Vorgang wird sich im Laufe der Zeit stetig verlangsamen und es wird sich wieder eine abdichtende Schicht bilden. Die Fliessgeschwindigkeit des Grundwassers ist im Emmental mit zirka 50 Meter pro Tag sehr träge. Deshalb sind die Grundwasserpegel während des Jahres sehr konstant und die Schwankungen liegen innerhalb eines Meters.

Wichtige Zahlen
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Jährlicher Wasserbezug
 
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Normal- und Spitzenverbrauch (Tagesdurchschnitt)
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Der Grundwasserstrom im Aaretal ist mächtig. Im Bereich der Fassungen in Kiesen, Uttigen und Uetendorf sind vor dem Kanderdurchstich 1713 die Aare, die Zulg und

die Kander zusammengeflossen. Dadurch hat sich das Wasser regelmässig gestaut. Noch heute fliesst durch die ehemaligen Flussläufe viel Wasser im Untergrund. Bei den drei Fassungen in diesem Gebiet findet nur ein geringer Wasseraustausch mit der Aare statt und deshalb sind Temperaturschwankungen minimal. In den Grund-wasserfassungen Belpau und Wehrliau ist der Anteil an Uferinfiltrat viel höher. Die Aare speist das Grundwasser stetig und es findet lokal ein direkter Austausch statt. Das Wasser ist daher weicher, das heisst, es hat weniger Calcium und Magnesium. Die Wassertemperatur ist zudem ähnlich wie in der Aare.

Seit den 70er Jahren sinkt der Trinkwasserverbrauch in der Schweiz in absoluten und relativen Zahlen trotz stetigem Bevölkerungswachstum. Dies ist auf technische Verbesserungen bei den Haushaltsgeräten, Sparmassnahmen und Rückgewinnungs- oder Kreislaufanlagen in Gewerbe und Industrie zurückzuführen. Der mittlere Bedarf pro Kopf hat sich in den letzten Jahren stabilisiert. Der Spitzenbedarf ist sehr witterungsabhängig und tendenziell steigt er in den wärmeren Sommermonaten an.

Seit 2007 ist die Bevölkerung im Versorgungsgebiet der WVRB AG um rund 1% gewachsen. Extrapoliert man dieses Wachstum auf die nächsten 30 Jahre, unter Berücksichtigung des stagnierenden Pro-Kopf-Verbrauchs, muss bis 2055 zusätz-liches Trinkwasser für ca. 90'000 Personen zur Verfügung stehen, was einer Menge von 20'000 m3 pro Tag entspricht. Längerfristig muss die WVRB AG deshalb weitere Fassungsanlagen erschliessen oder bestehende ausbauen.